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Moore im Biosphärenreservat Thüringer Wald

Im gesamten Gebiet gibt es 73 Moore mit einer Fläche von 102,77 ha.

Lebensraum Moor in Leichter Sprache

Ein besonderer Lebensraum im Biosphärenreservat sind die Moore. Im Gebiet existieren zahlreiche Moorflächen. Je nach Wasserversorgung werden die Moore im Biosphärenreservat in Regen-, Quell- oder Hangversumpfungsmoore unterschieden. Meist bilden sich jedoch durch Überlappung unterschiedlicher Moortypen sogenannte „Moorkomplexe“.

Dabei handelt es sich bedingt durch die häufigen Niederschläge aufgrund der Mittelgebirgslage überwiegend um Quell- und Übergangsmoore. Nur in der Kammregion des Thüringer Waldes sind einzelne Regenmoore zu finden.

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Moorpflanzen als wichtiger Kohlenstoffspeicher

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Typische Pflanzen für Moore sind Torfmoose und Wollgras. Auf den trockenen Bereichen der Flächen wachsen überwiegend Zwergsträucher wie Moos- oder Rauschbeere. Einige der hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind allerdings hochentwickelte Spezialisten. Dazu zählt unter anderem der Sonnentau. Diese Pflanze ist zum Überleben auf den Lebensraum Moor angewiesen. Gerade für diese Arten ist es wichtig die Moore zu erhalten.

Obwohl sie den flächenmäßig kleinsten Anteil am Biosphärenreservat haben und die einzelnen Flächen auch sehr kleinflächig sind haben Moore eine wichtige Rolle als Kohlenstoffspeicher und somit für den Klimaschutz. Dies ist auch ein Grund, weshalb in einigen Moorflächen schon seit längerer Zeit Monitoring zum Moorwachstum betrieben wird.

Die zahlreichen Moore im Thüringer Wald wurden häufig für den Torfabbau genutzt, aufgeforstet oder trockengelegt, um die Flächen zu bewirtschaften. Heute sind sie nur noch eingeschränkt als Ökosysteme funktionsfähig. Auch ihre Rolle als Kohlendioxid-Speicher können sie nicht mehr erfüllen. Im Gegenteil: trockengelegte Moore setzen Kohlendioxid frei.

Verteilung der Moore im Biosphärenreservat

73 Moore

gibt es im Biosphären­reservat Thüringer Wald

ca. 3%Flächenanteil

haben Moore an der Gesamtfläche des Biosphären­reservats Thüringer Wald

Aktuelle Projekte zum Lebensraum Moor

Schützen­bergmoor bei Oberhof

Ohne nasse Füße zu bekommen, lässt sich das Schützenbergmoor über einen Informationssteg erkunden. 

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Schon gewusst? So entstehen Moore...

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Die Geschichte der Moore im Thüringer Wald begann vor 4500 Jahren.

Das Beerbergmoor, das Schneekopfmoor und das Torflager „Morast“ liegen in Kernzonen des Biosphärenresevats und sind von Pflegezonen umschlossen. Alle anderen Moorflächen befinden sich in den Pflege- oder Entwicklungszonen und sind sehr kleinflächig ausgeprägt.

Mit einer Fläche von 12,5 ha ist das Beerbergmoor das morphologisch am besten erhaltene Gipfel-Hochmoor Thüringens.  Das Beerbergmoor soll mehr als 3.000 Jahre alt sein und Torfmächtigkeiten zwischen 3 und 4 m aufgewiesen haben. Für das Schneekopfmoor wird sogar ein Alter zwischen 3.000 und mehr als 4.000 Jahren angegeben. Allerdings zählt das Schneekopfmoor zu den Regenmooren im Thüringer Wald, die am stärksten durch Torfabbau verändert wurden.

Entdecken Sie das Schützenbergmoor bei Oberhof

Bei Oberhof kann man ein Moor besichtigen, ohne nasse Füße zu bekommen: Hier lässt sich das Schützenbergmoor über einen Informationssteg erkunden. Die seltene Tier- und Pflanzenwelt kann aus nächster Nähe und barrierefrei erkundet werden.

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